Der Golden Retriever

Apportier-, Stöber- und Wasserhunde

Der Golden Retriever gehört zu der Gruppe der Apportierhunde und stammt aus Großbritannien. Aufgrund seines ausgeglichenen, freundlichen Wesens, seiner guten Verträglichkeit mit fremden Menschen, Kindern und anderen Hunden und seines ausgeprägten Willens zum Gehorsam zählt er zu den beliebtesten Rassenhunden im angelsächsischen und deutschsprachigen Raum.

Steckbrief

Größe: Rüden zwischen 56 und 61 cm, Hündinnen zwischen 51 und 56 cm
Gewicht: zwischen 25 und 35 kg (abhängig vom Geschlecht)
Fell: glatt, glänzend, mittellang, goldfarben, cremefarben
Alter: Die Lebenserwartung liegt bei 9-13 Jahren
Herkunft: Schottland
Klassifikation: FCI Gruppe 8: Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde Sektion 1: Apportierhunde. Mit Arbeitsprüfung

Aufwand: Bewegungsdrang, benötigt viel menschlichen Kontakt, Erziehungsaufwand im Normbereich

Herkunft und Geschichtliches

Ein Besucher der weltweit größten Hundeausstellung, den englischen „Crufts“ kann im dortigen Katalog für den Golden Retriever die folgende Ursprungserläuterung finden:

„Über den Ursprung des Golden Retrievers besteht weniger Unklarheit als bei den meisten anderen Retrieverarten, denn es steht fest, dass diese Rasse von dem ersten Lord Tweedmouth im vergangenen Jahrhundert herangezüchtet wurde. Diese Tatsache geht aus sorgfältig geführten Zuchtbüchern und Aufzeichnungen hervor, die im Jahre 1952 von Lord Tweedmouths Großneffen, dem Earl of Ilchester, entdeckt wurden.“

Im Jahre 1864 paarte Dudley Marjoribanks, 1. Baron Tweedmouth, einen gelben Retriever mit welligem Fell (wavycoated) „Nous“ mit einem heute ausgestorbenen Tweed Water Spaniel „Belle“. Zwischen 1868 und 1890 züchtete Marjoribanks diese Linie sorgfältig weiter. Er kreuzte einen weiteren Tweed Water-Spaniel ein, zwei schwarze Retriever, ferner einen Irish Red Setter und einen sandfarbenen Bluthund. Die erste Eintragung der Rasse ins Stud Book wurde 1913 unter der Bezeichnung „Flat-coated Retriever“ vorgenommen.

Im Jahr 1913 wurde der Golden Retriever vom britischen Kennel Club, der deshalb als zuchtbuchführender Verband fungiert, als eigene Rasse anerkannt, 1920 wurde der Club für Golden Retriever gegründet. Die Rasse gewann in der Folge vor allem in England und den USA rasch an Popularität. Etwa zu Beginn der 1980er Jahre begann die Rasse auf dem europäischen Kontinent verstärkt Fuß zu fassen, bis sie zu Beginn der 1990er durch häufige Auftritte in Fernsehwerbung und Spielfilmen einen regelrechten Boom (mit all seinen negativen Begleiterscheinungen) erfuhr. Heute zählt der Golden Retriever zu den beliebtesten und nach den Welpenstatistiken der zuständigen Zuchtverbände häufigsten Rassehunden im angelsächsischen und deutschsprachigen Raum. Daneben ist er in den skandinavischen und den Benelux-Ländern als Haushund weit verbreitet. Auch in Frankreich, und eingeschränkt im süd- und im osteuropäischen Raum, finden sich heute Golden Retriever.

Ähnlich der Entwicklung des Labrador Retriever lässt sich in jüngster Vergangenheit die Aufspaltung der Rasse in zwei verschiedene Typen erkennen: Der meist schwerer gebaute, üppig behaarte „show-type“ steht dem leichteren, athletischeren „working-“ beziehungsweise „field trial type“ gegenüber. Mit letzterem, der auf dem Kontinent (noch?) selten zu finden ist, werden in Großbritannien heute noch groß angelegte Such- und Bringwettbewerbe (vgl. Apportieren), die sogenannten field-trials durchgeführt.

Größere Differenzen im äußeren Erscheinungsbild der Hunde sind mittlerweile zwischen dem amerikanischen und dem europäischen (= britischen) Typus zu registrieren, auch wenn die jeweiligen Standards des AKC (American Kennel Club) und des britischen KC (The Kennel Club) teilweise wortgetreu übereinstimmen.

Wesen und Verwendung

Golden Retriever sind wasseraffin und häufig gute Schwimmer

Im Rassestandard ist festgelegt, dass der Golden Retriever Willen zum Gehorsam besitzt, intelligent ist und eine natürliche Anlage zu arbeiten besitzt. Er wird als freundlich, liebenswürdig und zutraulich beschrieben.

Der Golden Retriever ist ein freudig arbeitender Hund, dem auch extreme, nasskalte Witterungsbedingungen nichts ausmachen. Dem steht allerdings eine relativ starke Empfindlichkeit hinsichtlich hoher Temperaturen gegenüber. Grundsätzlich ist die Rasse ruhig, geduldig, aufmerksam und gilt als nicht aggressiv. Sein Schutztrieb ist im Vergleich zu anderen Hunderassen – wenn überhaupt – nur rudimentär entwickelt. Das unter Retriever-Haltern bekannte Sprichwort: „Ein Golden vertreibt keinen Einbrecher; stattdessen freut er sich über den Besuch und hilft jenem, die Wertsachen aus dem Haus zu tragen“ kennzeichnet die meisten Hunde dieser Rasse recht gut. Wie nahezu jede Hunderasse kann aber auch der nicht erzogene beziehungsweise nicht fachmännisch zur Jagd ausgebildete Golden Retriever zum Wildern oder Streunen neigen. Allerdings ist er meist nicht wildscharf.

Die Haltung eines Golden Retrievers ist, wie die aller Jagdhunde, bewegungs- und trainingsintensiv. Unterforderte, in ihren Arbeitsanlagen nicht geförderte Hunde neigen dazu, unerwünschte Verhaltensweisen zu entwickeln. Deshalb ist es äußerst wichtig, eine über „normales Gassigehen“ hinausreichende Beschäftigung für Hund und Halter zu finden. Gut dazu geeignet sind die Fährtenarbeit, das Dummytraining, die Betätigung in einer Rettungshundestaffel oder einer Hundesportart, die etwas mit Nasenarbeit beziehungsweise Apportieren zu tun hat.

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Rassebeschreibung Golden Retriever

Der Golden Retriever liegt immer und überall maximal im Weg und kann dabei deutlich mehr Raum einnehmen, als ihm eigentlich größenmäßig zusteht. Er kann bei Bedarf immense Mengen Haar verlieren (auch direkt nach dem Bürsten). Der Golden Retriever beachtet Fremde draußen nicht – außer man verlässt sich darauf, dass er Fremde nicht beachtet. Er hat eine immense Begabung dafür, den Augenblick zu finden, in dem man seinen Menschen maximal blamieren kann. Die Pfoten sind rundlich, kräftig und kompakt und können große Dreckabdrücke auf heller Kleidung und frisch geputzten Böden hinterlassen.Golden Retriever schätzen Ansprache und unsere volle Aufmerksamkeit. Darum stupsen sie einen besonders gern mit der Nase an den Arm, wenn man in der Hand eine volle Kaffeetasse oder sonst irgendein Getränk hat. 

Golden Retriever gibt es bekanntlich verschiedenen Farbschattierungen, aber wenn sie richtig dreckig sind, kann man diese Schattierungen allerdings kaum auseinander halten. Alle Golden Retriever bekommen nie, niemals, gar nie nicht, genug Futter. Golden Retriever beherrschen die Kunst, mit nur einem Liter Wasser im Napf die gesamte Napfumgebung zentimeterhoch unter Wasser zu setzen. Einem auf einem tausende Hektar großem Feld herumtobenden Golden Retriever gelingt es immer mit größter Akkuratesse in den Knien seines Besitzers zu bremsen und versuchen, ihn so auf dem Boden der Tatsachen zu halten. Golden Retriever wissen aufgrund ihrer überragenden Intelligenz praktisch alles besser als ihre Menschen und können daher selbst am besten entscheiden, wann es Sinn macht zu gehorchen. Golden Retriever Welpen finden immer einen Weg unter die Füße ihrer Leute. Golden Retriever haben einen ausgeprägten Sinn für Humor. Der Glaube, dass Golden Retriever mit zunehmendem Alter vernünftiger werden, ist falsch. Golden Retriever können sehr wohl vorsichtig spielen. Sie ziehen es aber vor, das nicht zu tun. Der Golden Retriever folgt seinem Alphatier bedingungslos überallhin – es sei denn, irgendjemand anderes isst gerade Kuchen oder etwas anderes Leckeres und geht in die andere Richtung. Der Golden Retriever verfügt über einen absoluten „will to please“, leidet aber unter temporärer Taubheit, wenn es um die Ausführung von in seinen Augen sinnlosen Befehlen geht. Ansonsten hört der Golden Retriever über größte Distanzen, über mehrere Zimmer und Stockwerke hinweg, wenn z.B. die Tür zur Vorratskammer geöffnet wird, wo seine Leckerlis lagern oder die Keksbox geöffnet wird. Das gleiche gilt für den Kühlschrank.

Der Golden Retriever verfügt über eine perfekt arbeitende innere Uhr – an Tagen, an denen seine Menschen ausschlafen können, wird ab halb sechs permanent der Schlafplatz gewechselt, laut geseufzt, Pfoten geleckt und mit der Rute der Teppich geklopft. An Tagen, wo sein Chef mal früher raus muss, wird mindestens so lange auf dem Schlafplatz gepennt, bis sein Mensch fertig angezogen an der Tür steht. Ein eleganter, klitschnasser Golden Retriever zieht es immer vor, sich an den Beinen seines Menschen trocken zu reiben. Golden Retriever haben eine ganz, ganz andere Vorstellung von „wohlriechend“ als ihre Menschen. Golden Retriever können durch hohes juchzendes Jaulen ihrer Begeisterung Ausdruck verleihen; es gibt unter ihnen recht viele Exemplare, die in ihrer Freude über menschliche und tierische Bekannte zu Sangeskünstlern werden! – Für Uneingeweihte klingt dieses Freudengejohle allerdings eher, als hätten Sie Ihrem Hund massive Schmerzen zugefügt. Vorsicht also vor dem Tierschutzverein!

Golden Retriever haben ein praktisch selbstreinigendes Fell. Diese Tatsache ermächtigt sie im gleichen Zuge dazu, täglich, bei jeder Witterung, in den dreckigsten und schlammigsten Tümpeln, Pfützen, Bächen und Seen zu baden. Man muss daher aber auch wissen dass, die selbstreinigende Funktion sich nicht auf die unmittelbare Umgebung eines Golden Retrievers ausdehnt.:-),:-),:-)



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